Wussten Sie, dass sich unter den Straßen von Essen ein Kanalnetz von über 1.600 Kilometern erstreckt? Zählt man die privaten Anschlussleitungen hinzu, blicken wir auf ein geschätztes System von über 5.000 Kilometern Länge. In diesem riesigen Netzwerk kann es jederzeit zu einer Störung kommen – und meistens passiert es dann, wenn man es am wenigsten gebrauchen kann. Ein Abfluss ist verstopft, das Wasser steigt und der Alltag steht still.
Seit wann gibt es unterirdische Kanäle in Essen?
Mit dem Bau einer systematischen, unterirdischen Kanalisation wurde in Essen direkt nach der letzten großen Cholera-Epidemie im Jahr 1866 begonnen. Zuvor wurden Abwässer größtenteils in offene Bäche und Rinnen geleitet, was eine erhebliche Gesundheitsgefahr darstellte.
Bei Bauarbeiten wurden auch immer wieder sehr alte Kanalbauwerke entdeckt. Einer der ältesten gemauerten Kanäle, der gefunden wurde, stammt beispielsweise aus dem Jahr 1883. Ein anderes kürzlich erneuertes Rohr war sogar 115 Jahre alt und stammte somit aus dem Jahr 1908.